Warum brauchen wir diese spezielle Perspektive auf Diskriminierung?

Warum gibt es einen eigenen Punkt zum Thema „Antidiskriminierung“, obwohl wir doch speziell für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern zuständig sind?

Da Ungleichheit im Zentrum unserer Bemühungen für eine gerechtere Gesellschaft steht, ist eine umfassendere Sicht auf verschiedene Arten von Ausschlüssen in der Gesellschaft aus mehreren Gründen wichtig: Eine breitere Sicht auf „Diskriminierung“ zwingt uns dazu, die Verbindung und das Zusammenspiel von Benachteiligungen aufgrund verschiedener Merkmale zu betrachten.

Oft wird das als „intersektionale Sicht“ bezeichnet. Das bedeutet, dass Menschen nicht nur auf ein Merkmal (wie z. B. Mann/Frau oder alt/jung) reduziert werden können, sondern viele verschiedene Merkmale in sich tragen. Einige dieser Merkmale führen zu Benachteiligungen, während andere Privilegien bringen. Eine ältere, deutsche Frau könnte beispielsweise in manchen Bereichen Nachteile erfahren, hat aber durch ihren deutschen Pass auch Privilegien, die anderen verwehrt bleiben.

Mit der Antidiskriminierungsperspektive können wir die unterschiedlichen Positionen von Menschen besser verstehen und Ausschlüsse anders wahrnehmen, besonders wenn sich mehrere Diskriminierungen überlagern oder verstärken.