Diese Sichtweise hilft uns zu verstehen, dass gesellschaftliche Gruppen nicht so einheitlich sind, wie sie oft dargestellt werden. Innerhalb der Gruppe gibt es unterschiedliche Positionen. Ein Beispiel dafür ist die Frauenbewegung, die oft im Namen aller Frauen gesprochen hat. Die Vertreterinnen waren jedoch meist weiße Frauen aus der Mittelschicht, während andere Frauen das Gefühl hatten, dass ihre Themen nicht genug berücksichtigt wurden (siehe auch „Blinde Flecken“ Link zu „Reproduktive Rechte“).
Die Antidiskriminierungsperspektive zeigt, dass gesellschaftliche Gruppen nicht homogen sind und sich nicht starr gegenüberstehen. Einzelne Personen gehören zu verschiedenen Gruppen. Diese Sichtweise ist hilfreich für die Gleichstellungsarbeit, um unterschiedliche Probleme zu erkennen, die Frauen betreffen können. Sie macht auf Ausschlüsse aufmerksam, die viele oder einige, aber vielleicht nicht alle Frauen betreffen. In anderen Fällen zeigt sie vielleicht wiederum, dass es die meisten Frauen betrifft, aber auf unterschiedliche Weisen, die unsichtbar bleiben, wenn nur auf die Gruppe und nicht auf die verschiedenen Ebenen der Diskriminierung geschaut wird.