Prävention und Intervention zielen darauf ab, Gewalt zu verhindern, den Schutz vor Gewalt zu sichern oder gewalttätiges Verhalten zu verändern. Ein zentrales Ziel der Prävention ist es, Handlungssicherheit für die Intervention zu schaffen.

Präventive Maßnahmen sollen dabei helfen, dass möglichst viele Menschen frühzeitig Warnzeichen von Gewalt erkennen und wissen, welche Handlungsmöglichkeiten sie haben, falls es zu Gewalt kommt. Die Präventionsmaßnahmen variieren je nach inhaltlichem Schwerpunkt und Zielgruppe.

Sensibilisierung und Weiterbildung

Es ist entscheidend, dass Menschen aus dem sozialen Umfeld Anzeichen und Warnsignale von Gewalt erkennen und wissen, wie sie sich verhalten und intervenieren können – sowohl zum Schutz der betroffenen Person als auch im Umgang mit (potenziellen) Tätern. Für gewaltbetroffene Frauen ist besonders wichtig, wie vertraute Personen auf das, was sie erzählen, reagieren. Es muss sichergestellt werden, dass die betroffenen Frauen das Gefühl haben, dass ihnen geglaubt wird. Eine klare, parteiliche Haltung und Positionierung durch das soziale Umfeld stärkt Betroffene und motiviert sie, weitere Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Aus diesem Grund sollte die Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Gewalt gegen Frauen verstärkt auch Menschen aus dem sozialen Umfeld der betroffenen Frauen ansprechen.

Eine wichtige Maßnahme zur Prävention und Intervention ist die Sensibilisierung und Weiterbildung von Fachkräften wie Ärzt*innen, Polizei, Justiz und Pädagog*innen. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung, um bei Gewalt wirksam intervenieren und Prävention betreiben zu können.

Wirkungsvolle Präventionsmaßnahmen umfassen zudem öffentliche Aufklärungskampagnen zu Gewalt und ihren Folgen sowie die Integration des Themas in Ausbildungsprogramme und Fortbildungen. Dazu gehört auch die kritische Auseinandersetzung mit Mythen und Fehlinformationen zu geschlechtsspezifischer Gewalt.

Informationen über das Beratungs- und Unterstützungssystem

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Prävention ist die Bereitstellung von Informationen über bestehende professionelle Hilfe- und Unterstützungssysteme, die sowohl von betroffenen Frauen als auch von deren Unterstützern in Anspruch genommen werden können.

Betroffenen Frauen kann es helfen, sich Unterstützung zu suchen. Diese Unterstützung ist durch Frauennotrufe und Frauenberatungsstellen verfügbar, unabhängig von der Art der erlebten Gewalt. Viele Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe bieten zusätzlich Seminare oder Workshops zur Prävention an, die für unterschiedliche Zielgruppen gedacht sind – zum Beispiel für Unterstützer*innen, Multiplikator*innen oder betroffene Frauen selbst.

Die Adressen und Kontaktdaten von Beratungsstellen und Unterstützungsangeboten sind in einer Datenbank verfügbar, die Betroffene und Unterstützer*innen leicht zugänglich finden können.

Verlinken: https://www.frauen-gegen-gewalt.de/de/hilfe-vor-ort.html

Selbstbehauptung und Selbstverteidigung

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Prävention ist das Bewusstsein für potenziell bedrohliche Situationen. Es ist hilfreich, die eigene Wahrnehmung ernst zu nehmen und Möglichkeiten zur Gefahrenvermeidung und Abwehr zu trainieren.

In speziellen Kursen zur Selbstbehauptung oder Selbstverteidigung können Frauen und Mädchen ihr Selbstbewusstsein stärken und Fähigkeiten erlernen, die ihren Schutz erhöhen. Selbstverteidigung ist eine Möglichkeit, sich sicherer zu fühlen, jedoch darf nie die Verantwortung für Gewalt auf das Opfer übertragen werden. Es gibt niemals eine Rechtfertigung für Gewalt – die Verantwortung liegt immer beim Täter.

Selbstbehauptung und Selbstverteidigung

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Prävention ist das Bewusstsein für potenziell bedrohliche Situationen. Es ist hilfreich, die eigene Wahrnehmung ernst zu nehmen und Möglichkeiten zur Gefahrenvermeidung und Abwehr zu trainieren.

In speziellen Kursen zur Selbstbehauptung oder Selbstverteidigung können Frauen und Mädchen ihr Selbstbewusstsein stärken und Fähigkeiten erlernen, die ihren Schutz erhöhen. Selbstverteidigung ist eine Möglichkeit, sich sicherer zu fühlen, jedoch darf nie die Verantwortung für Gewalt auf das Opfer übertragen werden. Es gibt niemals eine Rechtfertigung für Gewalt – die Verantwortung liegt immer beim Täter.

Abbau von Stereotypen

Prävention sollte auch zum Abbau von Stereotypen und Diskriminierung beitragen. Wichtig ist es, die Ursachen geschlechtsspezifischer Gewalt zu verstehen, um gezielt gegen sie vorzugehen.

Hierzu gehört unter anderem die Auseinandersetzung mit traditionellen Geschlechterrollen und Stereotypen, beispielsweise in geschlechterreflektierenden Ansätzen der Pädagogik. Stereotype wie die Vorstellung, dass Jungen immer stark sein müssen und nicht weinen dürften oder dass Mädchen schwach seien und sich nicht körperlich wehren könnten, bestehen auch heute noch in vielen Teilen der Gesellschaft.

Ökonomische Gleichstellung von Frauen fördern

Die WHO nennt in ihrer Studie zur häuslichen Gewalt Bildung, finanzielle Unabhängigkeit und den Grad der sozialen Unterstützung als wichtige präventive Faktoren. Der Grad der ökonomischen Ungleichheit zwischen Männern und Frauen ist ein bedeutender Faktor gerade für das Fortbestehen von Gewalt in der Partnerschaft, weil die Frau auch finaziell abhängig ist. Daher ist die Förderung der ökonomischen Gleichstellung von Frauen ein wichtiger Bestandteil der Prävention von Gewalt. Nur wenn Frauen ökonomisch den Männern gleichgestellt sind, können wir effektiv zur Reduzierung von häuslicher Gewalt und anderen Formen von Gewalt gegen Frauen beitragen.

Täterarbeit

Ein wesentlicher Bestandteil der Gewaltprävention ist die sogenannte „Täterarbeit“. Hierbei geht es darum, (potenzielle) Täter zu verhindern, gewalttätig zu werden oder erneut Gewalt auszuüben. In Deutschland gibt es dafür spezielle Programme zur Täterarbeit, die darauf abzielen, das Verhalten von gewalttätigen Männern zu ändern.

Täterarbeit umfasst Maßnahmen und Interventionen, die darauf abzielen, das gewalttätige Verhalten der Täter zu erkennen, zu hinterfragen und zu ändern. Sie ist ein zentraler Bestandteil der Prävention und der langfristigen Reduzierung von Gewalt. In der Täterarbeit werden Täter*innen für ihr Verhalten verantwortlich gemacht, und ihnen wird geholfen, ihre Einstellungen und Verhaltensmuster zu reflektieren und zu verändern.

Programme zur Täterarbeit konzentrieren sich auf die Vermittlung von Empathie für die Opfer, das Erkennen und Überwinden von Gewaltfantasien sowie die Förderung gesunder und respektvoller Beziehungsmodelle. Diese Programme beinhalten oft Gruppensitzungen, Einzelgespräche und Workshops, die den Tätern helfen, Verantwortung für ihre Taten zu übernehmen und den zugrundeliegenden Macht- und Kontrollmechanismen entgegenzuwirken.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Täterarbeit nicht erfolgreich ist, wenn sie nicht in einem umfassenden gesellschaftlichen Kontext stattfindet, der die strukturellen Ungleichheiten und geschlechtsspezifischen Gewaltstrukturen berücksichtigt. Täterarbeit muss mit einer starken sozialen und rechtlichen Unterstützung für die Opfer verbunden sein, um echte Veränderungen zu bewirken und die Gesellschaft insgesamt sicherer zu machen.

Weitere Informationen zur Täterarbeit sind auf der Seite der „Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit Häusliche Gewalt e.V.“ zu finden. Verlinken : www.taeterarbeit.com