Studien verdeutlichen, dass Gewalt gegen Frauen in allen gesellschaftlichen Schichten und Altersgruppen weiterhin präsent ist. Die Daten der World Health Organisation (WHO) zeigen, dass weltweit etwa 1 von 3 Frauen in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt hat. In Deutschland haben Studien der Agentur für Grundrechte und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ähnliche Ergebnisse wie die früheren, und zeigen, dass die Gewaltbetroffenheit in den letzten Jahren nicht signifikant gesenkt wurde.
Zudem wird zunehmend erkannt, dass der Zugang zu geschlechtsspezifischer Gewaltprävention und Schutz für marginalisierte Gruppen wie Trans* und Migrantinnen noch immer unzureichend ist. Diese Gruppen erleben oft Mehrfachdiskriminierung, die ihre Verletzlichkeit gegenüber Gewalt erhöht.
Die Verbreitung von Gewalt gegen Frauen ist alarmierend hoch. Verschiedene Studien belegen das Ausmaß dieses Problems sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene.
- Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) Link zur studie: https://www.bmfsfj.de/resource/blob/94200/d0576c5a115baf675b5f75e7ab2d56b0/lebenssituation-sicherheit-und-gesundheit-von-frauen-in-deutschland-data.pdf
Laut einer repräsentativen Studie des BMFSFJ aus dem Jahr 2004 haben 40% der Frauen in Deutschland seit ihrem 16. Lebensjahr körperliche und/oder sexualisierte Gewalt erfahren. 42% der Frauen berichteten von psychischer Gewalt. Besonders besorgniserregend ist, dass jede vierte Frau in Deutschland Opfer von Gewalt durch aktuelle oder frühere Beziehungspartner wird, wobei Frauen in Trennungs- und Scheidungssituationen besonders gefährdet sind.
- Europäische Union – Agentur für Grundrechte (FRA) Link zur Studie: https://fra.europa.eu/de/publication/2014/gewalt-gegen-frauen-eine-eu-weite-erhebung-ergebnisse-auf-einen-blick
Eine umfassende Studie der FRA, die 42.000 Frauen in 28 EU-Mitgliedsstaaten befragte, ergab, dass 24 % der deutschen Frauen seit ihrem 15. Lebensjahr Stalking erlebt haben. Weitere 60 % berichteten von mindestens einer Form der sexuellen Belästigung. Diese Studie unterstreicht die hohe Gewaltbetroffenheit von Frauen in Europa und zeigt, dass geschlechtsspezifische Gewalt ein weit verbreitetes Phänomen ist, das in vielen Ländern noch immer nicht ausreichend adressiert wird.
Besondere Betroffenheit von bestimmten Frauengruppen
Ein besonders hoher Anteil von Gewaltbetroffenen sind Frauen aus bestimmten sozialen und gesellschaftlichen Gruppen. Frauen mit Behinderungen sind einem besonders hohen Risiko ausgesetzt. Sie erfahren nicht nur physische und psychische Gewalt, sondern auch eine erschwerte Zugänglichkeit zu Unterstützungseinrichtungen und rechtlichen Schutzmaßnahmen.
Darüber hinaus sind auch trans*, inter* und nicht-binäre Menschen besonders gefährdet, Gewalt zu erfahren. Aktuelle Studien zu geschlechtsspezifischer Gewalt erfassen diese Geschlechtsidentitäten jedoch oftmals nicht ausreichend. Eine Ausnahme bildet die Studie von LesMigraS, die die Erfahrungen von lesbischen, bisexuellen Frauen und Trans*Menschen in Deutschland mit Gewalt und Mehrfachdiskriminierung dokumentiert und dabei aufzeigt, wie diese Gruppen in unterschiedlichen Bereichen von Gewalt betroffen sind.
Link zur Studie: https://lesmigras.de/wp-content/uploads/2021/11/Dokumentation-Studie-web_sicher.pdf
Strukturelle Gewalt in der Geburtshilfe
Auch in der Geburtshilfe erleben viele Frauen Gewalt, sei es durch medizinische Eingriffe ohne Einverständnis, verbale Gewalt durch das Personal oder durch unzureichende Versorgung aufgrund von Personalmangel. Diese Formen der strukturellen Gewalt sind noch immer nicht ausreichend adressiert, obwohl es Initiativen wie Plattformen wie „www.gerechte-geburt.de“ gibt, die auf diese Problematik aufmerksam machen.
Strukturelle Gewalt in der Geburtshilfe
Auch in der Geburtshilfe erleben viele Frauen Gewalt, sei es durch medizinische Eingriffe ohne Einverständnis, verbale Gewalt durch das Personal oder durch unzureichende Versorgung aufgrund von Personalmangel. Diese Formen der strukturellen Gewalt sind noch immer nicht ausreichend adressiert, obwohl es Initiativen wie Plattformen wie „www.gerechte-geburt.de“ gibt, die auf diese Problematik aufmerksam machen.