Der Internationale Frauentag ist ein wichtiger politischer Tag. Es geht nicht nur darum, dass Frauen an diesem Tag Rosen bekommen oder gefeiert werden. Vielmehr erinnert uns der Frauentag daran, dass Frauenrechte immer noch nicht überall voll umgesetzt sind und dass es viele Herausforderungen gibt, die es zu überwinden gilt.
An diesem Tag wird darauf aufmerksam gemacht, dass Frauen in vielen Bereichen oft benachteiligt werden – sei es im Beruf, in der Politik oder im Alltag. Es ist ein Tag, an dem wir über Gleichberechtigung, gleiche Chancen und die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen sprechen. Es geht darum, Missstände zu erkennen und Veränderungen anzustoßen.
Indem wir den Frauentag als politischen Tag verstehen, zeigen wir, dass es um mehr geht als um oberflächliche Gesten. Wir setzen ein Zeichen für Gerechtigkeit und Chancengleichheit. Der Frauentag ruft dazu auf, aktiv an einer gerechteren Gesellschaft zu arbeiten, in der Frauen und Männer gleichberechtigt sind.
Zum Internationalen Frauentag findet im Kreishaus Lüchow die Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ statt. Die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises und der Samtgemeinde Elbtalaue lädt am 8. März 2025 zu einer Führung durch die Ausstellung ein. Anschließend erzählt die in Ostdeutschland aufgewachsene Martina Bien bei einem Kaffee von ihren Erfahrungen mit dem Frauentag in der DDR. Die Veranstaltung endet voraussichtlich gegen 12:00 Uhr.
Die Ausstellung ist darüber hinaus montags bis freitags von 09:00 bis 17:00 Uhr sowie samstags von 10:00 bis 14:00 Uhr zu besichtigen.
https://www.luechow-dannenberg.de/portal/meldungen/zum-internationalen-frauentag-frauen-im-geteilten-deutschland-ausstellung-im-kreishaus-luechow-900000216-38100.html?rubrik=900000001
Hintergrund:
Der Internationale Frauentag hat eine lange und bedeutende Geschichte, die weit über das Feiern von Frauen hinausgeht. Der Ursprung des Frauentages liegt in den frühen Arbeiterbewegungen des
20. Jahrhunderts, als Frauen in vielen Ländern für ihre Rechte und Gleichbehandlung auf die Straße gingen. Der erste Internationale Frauentag wurde 1911 gefeiert und hatte seinen Ursprung in den sozialen Kämpfen von Frauen, die mehr Rechte im Berufsleben, das Wahlrecht sowie bessere Arbeitsbedingungen forderten. Die Idee, speziell einen Tag zu nutzen, um die Anliegen der Frauen und ihre politische und soziale Gleichstellung zu betonen, wurde von der Sozialistin Clara Zetkin ins Leben gerufen. Sie schlug vor, einen Tag im Jahr zu etablieren, an dem weltweit Frauen für ihre Rechte eintreten könnten. Der erste Frauentag fand an diesem Tag in mehreren Ländern statt, helfend dabei, die Frauenbewegungen miteinander zu vernetzen und den stetigen Druck auf politische und gesellschaftliche Strukturen zu erhöhen.
Im Laufe der Jahre nahm der Internationale Frauentag unterschiedliche Formen an, je nach politischem und sozialem Kontext. Von den frühen Arbeiterinnenkämpfen bis zu den Frauenbewegungen der 1960er und 1970er Jahre, das Ziel war stets dasselbe: die Gleichstellung der Frauen in allen Bereichen der Gesellschaft. Der Frauentag wuchs und entwickelte sich im Kontext des weltweiten Kampfes für Frauenrechte, von der Abschaffung von Diskriminierung bis hin zur Verbesserung der Arbeitssituation und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit der Zunahme von Organisierungen und politischem Aktivismus wurde der Frauentag in den 1970er Jahren von Frauenrechtsbewegungen auch zu einem Tag der öffentlichen Demonstration und des Widerstandes. Auch in den Blockfreien Ländern und vielen anderen Teilen der Welt begannen Frauen, sich verstärkt auf den internationalen Austausch und die Unterstützung zu fokussieren.
Heute ist der Internationale Frauentag ein weltweiter Tag des Gedenkens und eine Möglichkeit zur Städte-, Länder- und weltweiten Diskussion über Gleichberechtigung.
Es gibt auch heute noch sehr viele Herausforderungen, die von Frauen weltweit tagtäglich erlebt werden – von Gewalt bis zu benachteiligenden Zugriff im Berufs- oder Politikwesen, und der Frauentag bleibt für die Bekämpfung dieser Ungerechtigkeiten weiterhin von zentraler Bedeutung.
Indem der Internationale Frauentag bewusst als politischer Tag verstanden wird, wird gewährleistet, dass die aktive Arbeit für Frauenrechte, Diversität und geschlechtliche Vielfalt nicht stehen bleibt, sondern in einer ständigen Auseinandersetzung und Reflexion bleibt. Der Frauentag sollte immer als ein Tag des Umdenkens und der Weiterentwicklung gesehen werden, tatsächliche politische Erneuerungen anzustreben und Frauen weltweit solidarisch zu verbinden.
Foto: © Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur